Im Café

Wir verbringen viel Zeit im Café. Ich, in der Hoffnung, doch noch einen genießbaren Café Latte zu finden, und in Ruhe die Zeitung zu lesen, die Kinder in der Hoffnung auf noch mehr Eis. Meine Hoffnung auf ein paar Minuten Stille werden regelmäßig zerstört. Meist läuft der Besuch so ab: Ich suche extra ein Café mit Spielplatz auf, doch dieser interessiert die Kinder mitnichten. Stattdessen quetschen wir uns zu viert auf einen Stuhl. Ich bestelle Schoko-Croissants für alle. August: „Mag kein Schoko-Croissant.“ Nikolaus heult, weil er sich sein Pain au chocolat teilen soll. August bekommt einen Joghurt mit Honig, Nikolaus bekommt bei dem Anblick des Joghurts einen Tobsuchtsanfall: „Ich auch, ich auch!!!“, schreit er. Ich bleibe hart, aber August gibt nach der Hälfte auf und gibt Nikolaus seinen Joghurt. Dieser massiert den Joghurt auf Tisch, T-Shirt und Hose ein. Caspar ist langweilig. Nun wollen wir Postkarten schreiben. Zuerst maulen alle drei, sie hätten keine Lust, dann geht es los: Es gibt fünf unterschiedliche Postkarten, aber jeder will die Karte mit den Mopeds an seinen besten Freund schreiben (dabei haben sich die Kinder die Karten selbst ausgesucht!!!). Caspar will, dass ich ihm alles vorschreibe und ihm beim Schreiben helfe, August will dass ich seine Karte schreibe, Nikolaus ist fest entschlossen, seine Karte selbst zu schreiben – und malt dabei den ganzen Tisch voll. Ich erkläre den Kindern, dass ich keine Krake sei und nur zwei Arme hätte und auch nur eine Sache gleichzeitig machen kann. Das akzeptieren sie. Nach ca. zehn Minuten sind wir fertig. Nun haben die Kinder – zur Freude der anderen Besucher und Mitarbeiter – entdeckt, dass man im Café Rundlauf spielen kann. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste Kellner zu Fall gebracht ist…..

Das Chaos nimmt seinen Lauf…