Unsere erste Nacht in Luang Prabang ist um 5.30 Uhr zu Ende. Eine Männerstimme hallt durch einen Lautsprecher, der gefühlt neben unserem Bett steht. Eine viertel Stunde lang versuche den Lärm zu ignorieren, vergrabe meinen Kopf unter Kissen. Als dann auch noch lautstark Musik ertönt, stehe ich schlaftruckend, aber neugierg auf. Der nette Herr von der Rezeption erklärt mir, dass es sich um eine Party handelt. Um 5.30 Uhr frage ich ungläubig? Ja, aber nur heute, versichert er mir. Was für eine Party, will ich wissen. „Party against Malaria-Mosquitos!“. Aha.
Ich trete vor das Hotel, etwa 300 Menschen haben sich um diese Tageszeit versammelt, um den Stechmücken den Kampf anzusagen. Auf Plastikstühlen, vor blumengeschmückten Tischen sitzt ein ganzes Komitee mittelalter Herren und applaudiert dem Ober-Mückenkämpfer zu, der engagiert ins Mikrophon brüllt. Rund 200 Schulkinder, die kleine, selbstgebastelte Papierhütchen mit einem Stachel auf dem Kopf tragen, jubeln ihm zu. Auf dem Rücken ihrer T-Shirts steht „Against Malaria“. Ich schaue dem Spektakel ungläubig zu.
5.30 Uhr: Zeit, gegen Malaria zu kämpfen |
Später lese ich, dass der Weltmalariatag ins Leben gerufen wurde, um darauf aufmerksam zu machen, dass immer noch alle 60 Sekunden ein Kind an Malaria weltweit stirbt. Ich frage mich, ob Ort und Zeitpunkt (Luang Prabang, 5.30 Uhr am Samstagmorgen) optimal gewählt sind, um darauf aufmerksam zu machen…. Immerhin nebele ich unsere Kinder heute morgen noch vor dem Zähneputzen mit Mückenspray zu.