An einem kalten Wintertag in Berlin

Heute war ein guter Tag: Die Steuerklärung 2012 ist abgegeben, sämtlicher Papierkram ist erledigt. Der Schreibtisch ist leer – ein tolles gutes Gefühl. Beschwingt verlasse ich die Wohnung, um meine Freundin Katharina zu treffen. Im Fahrstuhl klingelt mein Handy, Christian ruft an: „Hast du Lust mit der ganzen Familie nach Vietnam zu gehen“, fragt mein Mann. Ich verstehe nicht recht, was er meint, sage aber ja. Die Tür geht auf, vor dem Lift steht Christian. „Wir brauchen jemanden, der für drei Monate nach Saigon geht, der sich um Lazada kümmert“, spricht er halb ins Handy, halb zu mir. „Warum machen wir das nicht?“ „Super Idee“, sage ich und eile aus der Tür. Wenn ich eines in zwölf Jahren mit Christian gelernt habe, dann die Feste zu feiern, wie sie fallen. Nur nicht zaudern, sonst ist die Chance vertan. Wenig später werde ich Katharina bei „Suppen-Olli“ von meinen Brasilien-Reiseplänen für die Osterferien erzählen. „Aber vielleicht gehen wir auch für drei Monate nach Saigon“, sage ich leichthin.