Unser heutiger Ausflug geht zum Schildkrötenteich. Ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel, möge keines der Kinder in den Teich segeln UND mögen wir anschließend die Straße sicher überqueren. Der Schildkrötenteich befindet sich in der Mitte eines verkehrsreichen Kreisels. Über den Teich, dessen Wasser so trüb ist, dass dort sicher kein einziger Fische mehr lebt, ganz zu schweigen eine Schildkröte, führen Stege – natürlich alle ohne Geländer. C+A+N toben über die kleinen Brücken, dass mir ganz schwindelig wird. Caspar deutet an, er wolle sich von einem der Stege herunterbaumeln lassen. Die Wasserlandung ist programmiert. Mir stockt der Atem. „Ach Mami, war doch nur ein Scherz!“, grinst er mich an. Genug Scherze für jetzt.
August und Caspar vor dem Schildkrötenteich – Caspars Lieblingsort in Saigon |
Es geht weiter zum Bitexco Financial Tower. Der Turm des staatlichen Mischkonzerns ist das höchste Gebäude in Saigon, 2010 wurde er eröffnet. Vom 50. Stock aus überblicken wir die Stadt. Um uns herum wachsen neue Hochhäuser in den Himmel. Und doch ist die Innenstadt noch vergleichsweise luftig, die meisten Gebäude sind drei, vier stöckig, die Straßen weit, das Verkehrschaos hält sich in Grenzen (nach asiatischen Standard). Südlich des Flussufers gibt es noch weite, unbebaute Flächen, Palmen und grüne Wiese. Ich mache einige Fotos, in fünf Jahren wird keine einzige Palme mehr dort stehen. So wie heute auch kaum noch ein Fahrrad auf der Straße zu sehen ist, anders als 2001.
Blick vom Bitexco Tower |
Nikolaus fällt bei diesem Anblick um |
Nachtrag: Am Ende unserer Reise waren wir noch einmal auf dem Bitexco Tower. Die Baustellen sind immer noch zu sehen, in den vergangenen vier Monaten hat sich absolut nichts getan. So viel zum vietnamesischen Wirtschaftswunder.