Donnerstagabend, wir sind gepackt, das Auto steht vor der Tür. Diesmal habe ich alles richtig gemacht: Obwohl wieder einmal ein Holiday-Wochenende ist (König Hung Fus Geburtstag) haben wir den richtigen Bungalow im richtigen Ressort, wir fahren zur richtigen Zeit los, wir stehen NICCHT im Stau. Ich gratuliere mir selbst. Um Mitternacht kommen wir an, am nächsten Morgen sitzen wir ausgeschlafen am Frühstück am Pool. Die Kinder kennen sich mittlerweile bestens im Mia Resort aus, die Poolboys kennen sie noch, bald bauen Poolboys und Kinder eine große Sandburg, Christian und ich genießen unseren Latte. Selbstzufrieden klopfe ich mir auf die Schulter: Wieder alles richtig gemacht!
Die Kinder planschen fast den ganzen Tag im Pool, im Hintergrund blühen zyklamrote Bougainvillea, der blaue Himmel, die Palmen, das Meeresrauschen. Ich möchte das Bild für immer festhalten, aber kein Foto wird dem gerecht. Christian und ich lesen den halben Tag unsere Krimis, abends geht die ganze Familie Wellenbaden. „Ninaus (t)raurig“, sagt der kleine Mann auf meinem Arm. „Keine Wellen heute“, schnieft er.
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Planschen im Pool
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Oder Chillen am Pool |
Morgens besteht Caspar darauf, mit mir allein am Strand spazieren zu gehen – und zwar noch weiter als ich gestern mit August gegangen bin. Er möchte so weit laufen, bis es keine Häuser mehr gibt. Wir schlendern am Strand entlang, Caspar sammelt Muscheln, die er nach Berlin mitnehmen möchte. Ich erzähle ihm von unserer Reise vor zwölf Jahren, und dass es damals die ganzen Hotels noch gar nicht gab. Dort, wo Christian und ich einst am einem einsamen Strand übernachtet hatten, wurde die Küste mit Beton zugepflastert. Hier endet auch unser Spaziergang, Caspar und ich kommen nicht weiter. Wir wollen gerade zu Fuß umkehren, da bleibt ein Jet-Ski-Taxi vor uns stehen. Wir handeln den Fahrer von 20 auf 5 Dollar herunter, was immer noch viel zu viel für fünf Minuten ist. Aber wir haben eine Menge Spaß. Caspar jauchzt vor Vergnügen, mit wird ganz schwindelig, so springen wir über die Wellen. Wir fahren vor unserem Resort vor, Caspars Brust ist vor Stolz geschwollen. „Papi, Papi hast du uns gesehen?“, ruft er quer über den Swimming-Pool. August ist tief beeindruckt. Lässig dreht er sich um und ruft zu mir: „Komm Abenteurer-Mami, lass uns frühstücken!“ Mein Herz hüpft, endlich bekomme ich auch ein paar Heldenpunkte.
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Drachen fliegen lassen am Strand |